“Die Welt”
Friedrich Luft
Zwei Vitzliputzlis, die sich – schwarz gewandet und geschwärzten Gesichts – in allerlei Zwischenspielen ergehen. Was die bezeichnen oder wollen, wird gar nicht vermutet…
Klarheit – keine; Erkenntnis – auch nicht; nicht einmal die, daß eine Sinnhaftigkeit des gezeigten Unsinns erkennbar würde. Man scheidet kopfschüttelnd…
“Berliner Zeitung”
Ernst Schumacher
Schmidls sowohl konstruierender als auch dekonstruierender Blick hält die Zuschauer bis zum Schluss gefangen zwischen Identifikation und Fremdheit, gefühlsmäßiger Anteilnahme und intellektueller Distanz…
Was die Inszenierung insgesamt schafft: die spielerische Gleichzeitigkeit von Nähe und Distanz, welche Kaisers“ Von Morgens bis Mitternachts“ eine umjubelte Freiburger Premiere beschert…
Theater der Zeit
Bodo Blitz
Nehmt die Wäsche von der Leine, die Komödianten sind da… Was da aber zweieinhalb Stunden lang abgeht, ist Lustspielkunst vom Feinsten. Man quietscht vor Vergnügen…
Wann schon verschmelzen saftige Komödiantik und kritische Intelligenz so nahtlos wie hier…
Schmidl entfesselt auf einem hölzernen Podium vor einer roh zusammengezimmerten Bretterwand einen komödiantischen Klassenkampf in schönster Comedia dell Arte Manier: Truffaldino gegen den Rest der Welt…
Lübecker Nachrichten/Theater der Zeit
Herman Hofer
Der Vorhang hebt sich, das Herz geht auf…
Theater, mal nicht verzerrt ins Heute durch Handys und Television, durch die vielen hübschen, häufig so ermüdend besserwisserischen Gags im Spiel mit der verkehrten Zeit…
So klar und durchsichtig, so bemitleidenswert und so tragisch, wie Ibsen seine Figuren angelegt hat, so klar arbeitet Regisseur Jens Schmidl sie heraus. Eine moderne Inszenierung ohne alle Modernismen, einfach durch den genauen Blick, die transparent gemachten Figuren…
Theater Heute
Ulrike Kahle
Der Hass als Flächenbrand… So grausam, kompromisslos und wirklichkeitsnah ist Theater selten. Kein Stück für empfindsame… Man muss an Schmidls Inszenierung die Klugheit bewundern, mit der sie sich auf wenige Effekte beschränkt. Ein Spritzer Blut ist das grellste Mittel, zu dem in neunzig rasanten Minuten gegriffen wird.
Auf ihre Art die gewagteste Theaterproduktion, die Wien seit langem erlebt hat.
Der Standard
Michael Cerha
Es verrät nicht nur eine große Begabung, sondern, vielleicht überraschend eine handwerkliche Solidität und Sicherheit in der variablen Wahl und im kalkulierten Einsatz der szenischen Mittel…
FAZ
Adolf Fink
Dem Freiburgen Theater ist mit dieser Aufführung eine großartige Ensembleleistung gelungen. Aber das Stück? Jens Schmidl holt es wie eine kostbare, wenn auch ein wenig verschroben gestaltete Vase aus einer Vitrine, dreht es liebevoll hin und her, zeigt es von allen Seiten, macht auf manches aufmerksam und stellt es wieder zurück.
Badische Zeitung
Jurgen Busche
Jens Schmidl setzt die Kraft der Worte und die Präsenz der Schauspieler und das gelingt. Die Figuren bringen Farbe und erdrückende Atmosphäre aus Grau und Beige…
Schmidl lässt die Figuren immer wieder in stilllebengleichen Standbildern verharren, so dass die Worte im Raum wirken können. So auch am Schluss, bevor das Publikum begeistert klatscht nach einem starken Don Carlos im Schillerjahr, zurückhaltend inszeniert und leidenschaftlich gespielt.
Göttinger Tageblatt
Verena Leidig
Die leere Bühne ermöglicht nicht nur den raschen Szenen- und Ortswechsel, sondern rückt automatisch das gesprochene Wort und die Kunst des Schauspielers in den Vordergrund.
Und da gibt es im Verlauf des Abends so viel zu hören und zu sehen, so viele Details in Körper- und Gebärdensprache, feine Andeutungen, Unausgesprochenes, Atmosphärisches, Poetisches, natürlich auch Schabernack und Klamauk, so dass das Interesse des Zuschauers nie erlahmt.
Giessener Anzeiger
Thomas Schmitz-Albohn
Schmidl gelingt das Kunststück, die mit den Jahrhunderten entstandene Patina des Klassikers zu entstauben und dabei Handlung und Personen nicht preiszugeben.
Von einer märchenhaften Verklärung ist die Konstanzer Sturm Inszenierung aber wohltuend weit entfernt.
Theater der Zeit
Bodo Blitz
Schmidl jagt sein Ensemble in einem zweieinhalbstündigen Marathon von einem Einfall zum anderen… so ein „Sturm“ ist ein Vergnügen, tiefe Gedanken fegt er einfach hinweg.
Schwäbische Zeitung
Barbara Müller